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Offenlegung & Urheberrechte: Wir sind Medienpartner des Beratungsunternehmens Universum, das uns das Bildmaterial zur Verfügung gestellt hat.
Von Stefan Lake (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 15.12.2016 • Zuerst veröffentlicht am 15.12.2016 • Bisher 7147 Leser, 1178 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Wo sind junge Berufstätige besonders glücklich? Dieser Frage ging die Employer-Branding-Beratung Universum nach. Die im Global Workforce Happiness Index zusammengefassten Ergebnisse bieten einen weltweiten Benchmark, was die Zufriedenheit und Wechselwilligkeit von Young Professionals betrifft.
Die glücklichsten jungen Berufstätigen leben in Dänemark, Norwegen und Costa Rica. Die westeuropäischen Länder schneiden im weltweiten Ranking generell besonders gut ab. Deutschland liegt auf Platz 11, direkt vor der Schweiz. Am zufriedensten sind die Angestellten hierzulande in der Automobilindustrie. Auf Platz 2 folgen die pharmazeutische und biotechnische Industrie und auf Platz 3 der Öffentliche Dienst.
Das sind Ergebnisse des Global Workforce Happiness Index von Universum. Er basiert auf den Daten der Young-Professional-Studie 2016 von Universum und fasst die Aussagen zur Zufriedenheit mit dem aktuellen Job, die Bereitschaft, den Arbeitgeber weiterzuempfehlen und die Wechselwilligkeit zusammen. Universum befragte hierfür weltweit über 200.000 “Young Professionals” aus 57 Ländern: berufstätige Akademiker bis 40 Jahre, die über ein bis maximal acht Jahre Arbeitserfahrung verfügen. Der Anteil der zwischen Oktober 2015 und Juli 2016 befragten deutschen jungen Berufstätigen beträgt 8.375.
Wer zufrieden im Job ist, bleibt seinem Arbeitgeber treu – könnte man meinen. Definitiv ist die allgemeine Zufriedenheit mit dem aktuellen Job ein wesentlicher Aspekt, wenn es darum geht, Mitarbeiter ans Unternehmen zu binden. Allerdings sind hohe Zufriedenheitswerte keine Garantie dafür, dass die Top-Talente dem Unternehmen treu bleiben oder es weiterempfehlen. Spannend ist deshalb der Blick in die Details. So erreicht Deutschland beispielsweise bei der Jobzufriedenheit 7 und bei der Bereitschaft, den Arbeitgeber weiterzuempfehlen 6,5 von maximal 10 Punkten.
Der Anteil derjenigen, die den Arbeitgeber in den nächsten zwei Jahren wechseln wollen, liegt durchgängig bei über 50 Prozent: In Dänemark sind es 54 Prozent – damit hat das Land im weltweiten Vergleich die loyalsten Arbeitnehmer. Am wenigsten loyal sind Young Professionals in Indien: 84 Prozent planen einen Wechsel in den nächsten zwei Jahren. In Deutschland beträgt der Anteil durchschnittlich knapp 62 Prozent. Besonders hoch ist er mit fast 66 Prozent unter den deutschen Wirtschaftswissenschaftlern. Etwas weniger wechselwillig sind dagegen diejenigen, die eines der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) studiert haben: 57 Prozent von ihnen planen einen Wechsel in den nächsten zwei Jahren. Die Bereitschaft, den aktuellen Arbeitgeber weiter zu empfehlen, ist bei beiden ähnlich.
Interessant ist auch die Betrachtung je nach Branche, Geschlecht und fachlichem Hintergrund: So sind beispielsweise deutsche junge Wirtschaftswissenschaftler in der Automobilbranche am wenigsten wechselwillig und würden ihren aktuellen Arbeitgeber am ehesten weiterempfehlen – bei der Zufriedenheit mit dem aktuellen Job liegen sie jedoch nicht an erster Stelle.
Angestellte im pharmazeutischen und biotechnischen Bereich mit einem Studienabschluss in einem der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sind sehr zufrieden mit ihrem aktuellen Arbeitgeber und würden ihn auch weiterempfehlen. Doch fast zwei Drittel von ihnen planen, den Arbeitgeber in den nächsten zwei Jahren zu wechseln.
Die Top-Wechselgründe sind für jeden zweiten deutschen Befragten eine bessere Vergütung und Zusatzleistungen. Es folgen bessere Aufstiegsmöglichkeiten (29 Prozent) und Work–Life–Balance (25 Prozent). Damit liegt Deutschland bezüglich der Hauptwechselgründe ganz im globalen Durchschnitt. Allerdings haben in Ländern, in denen die jungen Berufstätigen weniger glücklich sind, die Weiterbildungsmöglichkeiten tendenziell mehr Gewicht als in Ländern mit glücklicheren Angestellten.
Der Global Workforce Happiness Index bietet einen weltweiten Überblick und ermöglicht gleichzeitig einen detaillierten Einblick je nach Zielgruppe, Länder, Unternehmen und Branchen. Insbesondere in Verbindung mit Daten zu Wechselgründen oder zum internen Image von Unternehmen lassen sich spezifische datenbasierte Strategien zum Binden von Top-Talenten entwickeln.
Stefan Lake war von Februar 2011 bis März 2017 Country Manager Deutschland des Employer-Branding-Beratungsunternehmens Universum.Stefan Lake studierte BWL mit Schwerpunkt Marketing an der Universität Bremen. Er verfügt über besondere Expertise in der Entwicklung authentischer und nachhaltiger Arbeitgeberpositionierungen sowie in der quantitativen und qualitativen Marktforschung, der Markenberatung, Markenentwicklung und Kommunikationsberatung. Alle Texte von Stefan Lake.
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