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Offenlegung & Urheberrechte: Bei der Deutschen Telekom-AG wurde ein Kurzvortrag zum Thema „Zukunft der Arbeit“ gehalten. Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 17.11.2023 • Zuerst veröffentlicht am 24.11.2021 • Bisher 6536 Leser, 2226 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Über die Zukunft der Arbeitswelt wird viel geredet, aber für Arbeitnehmer ist in der aktuellen Umbruchphase vor allem wichtig: Welche Anforderungen werden ans sie gestellt und wie können sie sich darauf vorbereiten. Ein konkreter Überblick.
Die Zukunft Arbeit hat sich nicht erst seit Corona entscheidend verändern, denn es gibt eine Vielzahl von Entwicklungen, die gerade auf den Arbeitsmarkt einwirken. Kein Wunder, dass das Thema in aller Munde ist, so habe ich eben zur „Zukunft der Arbeit“ gerade auch einen Vortrag bei der Deutschen Telekom AG gehalten, aber darum geht es hier nicht.
Viel mehr möchte ich, da dieses Thema oft aus der Chef– und Management-Perspektive gesehen wird, hier einmal die Arbeitnehmer-Perspektive beleuchten. Denn das Problem, das wir in Deutschland mit der Digitalisierung und Zukunft der Arbeitswelt haben, ist vor allem struktureller Natur.
Kurz gesagt ist der deutsche Arbeitsmarkt und auch das Sozialversicherungssystem durch die Regeln strukturiert, die vor allem für das produzierende Gewerbe und die industrielle Massenproduktion Anwendung finden. Auch das Bildungssystem ist letztlich auf diesen Arbeitsmarkt ausgerichtet.
Durch Entwicklungen wie Globalisierung, Tertiärisierung und Digitalisierung sowie neue Produktionsformen werden die realen Bedingungen des Arbeitsmarktes jedoch ziemlich direkt beeinflusst. Infolgedessen ändern sich die Bedingungen und die Ordnung der Erwerbstätigkeit drastisch.
Eine Vielfalt von Beschäftigungsformen – Teilzeit neben Vollbeschäftigung, Selbständigkeit neben Angestellten-Verhältnis – tritt an die Stelle dessen, was in der Vergangenheit als Normalarbeitsverhältnis bekannt war.
Der industrielle Sektor hat seine dominierende Rolle verloren. Nur das Denken in den Köpfen sowie die gesellschaftlichen Strukturen, allen voran unser Bildungs- und Sozialversicherungssystem, sind dabei noch nicht ganz mitgekommen, was in der realen Gestaltung des Alltags zu einigen Komplikationen führen kann.
Was aber kann der Einzelne tun, um mit der aktuellen Situation zurechtzukommen? Dazu hier 7 Tipps, die bei diesem umfassenden Thema natürlich keine:
Viele Arbeitnehmer, die vorher nur das soziale Miteinander im Büro kannten, haben nun Dank Corona Bekanntschaft mit dem Homeoffice gemacht. Dabei gibt es viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. So zeigen Studien zu Remote-Work-Situationen, dass es viele Menschen schwierig finden, in virtuellen Teams Vertrauen aufzubauen, auch aus Zeitmangel. Auch gibt es weniger soziale Kontakte zu Kollegen und dadurch die Gefahr, von der informellen Kommunikation abgeschnitten zu werden.
Ein weiterer Aspekt: Der Mangel an realen sozialen Kontakten im Büro kann zu Isolation führen. Fehlende Rückmeldungen können uns verunsichern, gerade auch bei kleinen Alltagsangelegenheiten. Spannend fand ich in diesem Zusammenhang, wie die amerikanische Foto-Agentur Shutterstock mit diesem Problem umgeht: Dort arbeiten kleine Teams über große Distanzen international zusammen. Dabei simulieren vor allem die Produktentwickler ein Arbeitsbüro mit Flurgesprächen, indem sie ständig über Tablets auf ihren Schreibtischen platziert sind, virtuelle zusammen sind.
Doch auch die Anforderung an Führungskräfte, ganz gleich auf welcher Hierarchiestufe, werden wachsen. Die große Herausforderung wird darin bestehen, räumlich getrennten Teams auch virtuell ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu vermitteln und auch Arbeitsabläufe entsprechen zu organisieren.
Die digitale Kaffeepause und das virtuelle Mittagessen sind großartige Möglichkeiten, um Mitarbeiter einzubinden und Beziehungen aufzubauen – trotz der Allgegenwart von E-Mails und Instant Messaging. Regelmäßige, persönliche Treffen sind und bleiben nämlich wichtig, denn nur persönliche Gespräche ermöglichen es den Mitarbeitern, auf einer bedeutsameren Ebene miteinander in Kontakt zu treten, als dies auf digitalem Wege möglich ist.
Auch der klassische Bewerbungsweg über Stellensuche, Anschreiben und Vorstellungsgespräch verändert sich allmählich. Auf der Suche nach einem Job oder einer beruflichen Veränderung sollte man bereits im Vorfeld alle erdenklichen Wege beschreiten, um sich so gründlich wie möglich zu präsentieren. Mit einem traditionellen Bewerbungsschreiben ist es nicht getan. Auch Online-Bewerbungen, Videobewerbungen, digitale Pitchs oder Social Media Präsentationen gehören heute dazu.
Denn es ist in Anbetracht der hohen Konkurrenz schwieriger geworden, wahrgenommen zu werden und ein Vorstellungsgespräch zu bekommen. Glücklicherweise gibt es für Arbeitssuchende und Veränderungswillige immer Möglichkeiten, einen Fuß in die Tür zu bekommen, z.B. durch persönliche oder berufliche Netzwerke. Eine der effektivsten Methoden zum Networking ist die Vereinbarung eines Informationsgesprächs mit einem Unternehmensvertreter, einem Personalverantwortlichen oder einem hochrangigen Manager. Bei diesem Gespräch geht es nicht darum, eine Stelle zu bekommen, sondern um nützliche und wertvolle Informationen und Einblicke in das jeweilige Unternehmen.
All das zeigt: Ohne ein gewisses Maß an Selbstpräsentation, oder um es deutlicher zu sagen, Selbstvermarktung, geht es bei der Jobsuche heute nicht mehr. Genau hier sehe ich aber gewisse Diskrepanzen in der Denkweise zwischen Jung und Alt: Ältere Menschen sind oft finanziell gesättigt und zur Bescheidenheit erzogen, junge Menschen sind noch hungrig, wollen sich beweisen und durch soziale Medien häufig eine höhere Maß an Selbstvermarktung gewöhnt. In der Folge werden sie von ihren älteren Kollegen oft als zu selbst-darstellerisch wahrgenommen und Konflikte, die für beide Parteien nicht zum Ziel führen, sind vorprogrammiert.
Unterbrochene Erwerbsbiografien mit Phasen zwischen Festanstellung, Arbeitslosigkeit und Selbständigkeit, die sich immer wieder abwechseln, werden in Zukunft eher Regel als Ausnahme sein. Viele der heutigen Arbeitnehmer und Selbständigen sind irgendwann einmal in ihrer Karriere gezwungen, den Status zu wechseln. Sie gehen von der Festanstellung in die Selbständigkeit oder umgekehrt. Manche erleben diesen Statuswechsel mehrmals in ihrer Karriere. In anderen Ländern gibt es daher bereits Modelle mit einem gelockerten Kündigungsschutz bei gleichzeitig verstärkter Wiedereingliederungsvereinbarung.
In Deutschland ist dieser Statuswechsel zwischen Selbstständigkeit, Festanstellung und Arbeitslosigkeit leider mit hohen bürokratischen Hürden verbunden, sowohl was Sozialversicherung als auch Steuersystem angeht. Für die Beamten sind Menschen in Festanstellung immer noch der Normalfall, gerade kleine Selbständige mit oftmals prekären Beschäftigungen sind bei Politkern oft gar nicht auf dem Schirm und dementsprechend kompliziert sind die entsprechenden gesetzlichen Regelungen gestaltet.
Darüber hinaus ist gerade Arbeitslosigkeit oft mit einem großen Stigma behaftet: Die meisten Menschen haben ein negatives Bild von Arbeitslosen und denken, diese würden sich auf Kosten der Allgemeinheit einen faulen Lenz machen. Es gibt viele Vorurteile und falsche Auffassungen dazu und Arbeitslose kämpfen nicht selten selbst auch mit Selbstzweifeln und wollen zeigen, dass sie ein nützliches Mitglied der Gesellschaft sind und etwas Sinnvolles tun. Das geht bei manchen Menschen soweit, dass alle sozialen Kontakte abgebrochen werden, was natürlich in jeder Beziehung kontraproduktiv ist, nur um die Tatsache der Arbeitslosigkeit zu verbergen. Hier muss und wird sich das Bild in den Köpfen noch ändern.
Mehr befristete Arbeitsverträge, ein schwindender Kündigungsschutz, fehlende Jobsicherheit allerorten: Die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse hat psychologische Folgen für jeden von uns. Die ständige Gefahr, dass der Arbeitsplatz wegbricht, verunsichert viele Arbeitnehmer. Hier hilft es einerseits Strategien zu entwickeln, um die eigene Position im Unternehmen zu festigen, z.B. indem man sich stetig weiterbildet und auf seine eigenen Fähigkeiten aufmerksam macht.
Doch daneben sind Selbstreflexion und der Umgang mit den eigenen Ängsten ungeheuer wichtig, um für die Zukunft der Arbeitswelt gewappnet zu sein. Resilienz ist hier ein gutes Stichwort. Dazu gehört auch die Fähigkeit, Verhaltensmuster, an denen man bisher festgehalten hat, oder Ziele ganz loszulassen oder zumindest intelligent zu modifizieren, statt stur an ihnen festzuhalten.
Auch die Frage „Was brauche ich wirklich, was ist mir wichtig und auf welche materiellen Werte kann ich verzichten?“ sollte man sich ehrlich beantworten. Denn oft geht es nicht ums Geld, sondern um die damit verbundenen Bedürfnisse wie etwa Anerkennung durch andere Menschen oder eben Kompensation von Ängsten.
Denn Flexibilität ist ja auch vorteilhaft, wenn sie von starren Regeln und Strukturen befreit und Kreativkräfte freisetzen. Vielen Arbeitnehmern ist gar nicht klar, dass sie auch ganz anders leben könnten: zum Beispiel mit mehr freier Zeit für die eigenen Bedürfnisse, zur Entwicklung neuer Ideen oder gesellschaftliches Engagement. Flexibilität und Eigeninitiative der Mitarbeiter sollten daher am Arbeitsplatz gefördert werden, anstatt sie mit unflexiblen Arbeitszeiten, Stechkarten und geschlossenen Büroräumen zu bestrafen. Neu Freuräume schaffen eben auch Platz für neue Ideen, von denen alle profitieren können.
Mit der Freiheit wächst jedoch auch die Notwendigkeit für jeden einzelnen, sich selbst entsprechen zu organisieren. Dabei bedeutet Selbstmanagement nicht nur, Effizienz bis zum Umfallen, sondern eben auch, sich gezielt Pausen und Freiräume zu schaffen, weil der Chef uns eben nicht mehr sagt, wann wir mit der Arbeit fertig sind – gerade auch im Homeoffice. Eine gesunde Work–Life–Balance ist wichtig.
Denn jeder Tag beschert uns neue Herausforderungen, mit denen wir umgehen lernen müssen. In manchen Situationen fühlen wir uns sehr allein und können nur schwer einen klaren Gedanken fassen. Selbstfürsorge hilft dabei: Sie ist die Pflege der eigenen Bedürfnisse. Es geht darum, sich um sich selbst und seine Gesundheit zu kümmern und auf die Bedürfnisse der eigenen Psyche und des eigenen Körpers zu hören. Die Selbstfürsorge schließt aber ebenfalls die Pflege von persönlichen Beziehungen ein. Nehmen Sie sich diesbezüglich ruhig selbst mal in die Hand.
Wie das konkret aussehen kann, hat z.B. der erfolgreiche, aus Deutschland stammende LinkedIn-Mitbegründer Konstantin Guericke erkannt: Er hält seit Jahren seine Meetings nur noch beim Wandern ab und entwickelt dabei besonders gute Ideen. Das ist clever, denn das Gehirn braucht Wasser (bevorzugt ohne Kohlensäure) und frische Luft für seine Denkleistungen. Daher ist es z.B. sinnvoll, bei Pausen das Fenster aufzumachen oder eine Runde um den Block zu spazieren.
Selbstfürsorge hilft daher auch, wenn wichtige Entscheidungen oder Veränderungen anstehen. Mit einem gut ausgelüfteten und ausgeruhten Gehirn entscheidet es sich einfach besser, weil das Gehirn, sobald es müde wird, Entscheidungen einfach als besonders schwierig wahrnimmt – für mich das entscheidendste Argument für regelmäßige Arbeitspausen. Entschleunigen ist aber auch wichtig, wenn es darum geht, einfach neue Entwicklungsschritte zu gehen: Wir denken oft, wir müssten eine große Veränderung herbeiführen, wälzen Gedanken dabei unendlich hin und her, produzieren dabei unnötigen Stress, weil das Gehirn ja müde wird – dabei ist die Lösung vielleicht manchmal ganz einfach und in kleinen Schritten möglich, bei denen dann Eines zum anderen führt.
Wir haben ein Bildungssystem, das aus der deutschen Kaiserzeit stammt und für die Anforderungen der modernen Arbeitswelt alles andere als geeignet ist. Frontalunterricht und Bulimie-Lernen prägen immer noch die Schulen, Kreativität und eigenständiges Denken werden nach Meinung einiger Experten sogar als Krankheit betrachtet. Nicht zuletzt deshalb fällt es nun manchem Menschen schwer, dies umzusetzen, wenn es plötzlich in der neuen Arbeitswelt gefordert ist: Man hat es einfach nie gelernt.
Und schon heute ist es so, dass die Ausbildungsgänge deutlich hinter der schnellen technischen Entwicklung hinterherhinken. Ich erinnere mich an einen Hochschul-Professor, der mir in einem vertraulichen Gespräch auf einem Event erzählte, dass sie nicht wüssten, was sie den jungen Leuten beibringen sollten, da alle paar Monate eine neue Technologie angesagt sei. Man denke nur einmal an die Diskussion zwischen Wasserstoff- und eAutos, die viele Arbeitgeber eben genau vor die Frage stellt, nach welchen Spezialisten sie eigentlich suchen sollen.
Gleichzeitig erwarten viele Arbeitgeber aber auch immer noch fälschlicherweise, dass sich fertig ausgebildete Spezialisten bei ihnen bewerben, etwas, das in der Realität immer seltener der Fall sein wird. Hier sind Arbeitgeber wie Arbeitnehmer gefragt, die beide in ständige Aus- und Weiterbildung investieren müssen. Im Zuge zahlreicher digitaler Bildungsangebote kann so etwas auch sehr preiswert sein und in Eigenregie autodidaktisch erfolgen.
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
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