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Vier Schüler erzählen, wie sie für das Abitur lernen und geben anderen Tipps. Dabei offenbaren sie Überraschendes: Das Internet oder gar mobiles lernen spielen hingegen gar keine große Rolle, Bücher und Unterrichtsmaterialien werden noch immer am häufigsten zur Vorbereitung genutzt.

Sie alle werden in diesem Jahr ihre Hochschulreife absolvieren und damit die Studierfähigkeit erwerben: Die Schüler Isabel Nives Peckel, Carsten Harms, Roland Rust und Ina Tinis. Sie alle besuchen das Schulzentrum Carl von Ossietzky in Bremerhaven und sind 19 Jahre alt. Im Interview verraten sie, wie sie lernen und welche Methoden bei ihnen dabei am besten funktionieren – und welche gar nicht.

Was nutzt Ihr – neben den Schulbüchern – fürs Lernen und die Abiturvorbereitung und welche Rolle spielen dabei neue Medien wie CD, Internet und Handy/iPhone?

Isabel Nives Peckel: Neben Schulbüchern nutze ich meine eigenen Unterrichtsprotokolle. Internet und Handy dienen dabei lediglich als kleine Lernunterstützung, zum Beispiel um ergänzende Informationen herauszusuchen. Carsten Harms: Ich nutze zusätzlich die Unterrichtsunterlagen. Neue Medien nutze ich nur ganz selten. Roland Rust: Fürs Lernen benutze ich überwiegend Materialien aus der Schule. Bei Verständnisproblemen schaue ich manchmal ins Internet, verlasse mich aber lieber auf die Hilfe meiner Lehrer, die ich gerne per eMail kontaktiere. Dies geht meistens schnell und unkompliziert, auch kann der Lehrer zuverlässige Internetseiten zur weiteren Recherche empfehlen. Ina Tinis: Das Internet spielt für mich eine große Rolle, ist meine Hauptinformationsquelle. Auch abiturvorbereitende Bücher sind mir wichtig. Das Handy nutze ich nicht.

Nutzt Du fürs Lernen auch Originalklausuren, und wenn ja, wie?

Isabel Nives Peckel: Ja, ich schaue mir die Aufgabenstellung noch einmal an und überprüfe dabei, ob ich diese noch beantworten kann, und wenn nicht, wiederhole ich diesen Themenbereich. Carsten Harms: Ich nutze Originalklausuren nur dann, wenn die entsprechenden Unterlagen nicht in meiner Mappe oder meinem Heft vorhanden sind. Dies ist bisher nur in den Fächern Mathematik und Physik der Fall gewesen. Roland Rust: Ich nutze keine Originalklausuren zum Lernen. Ina Tinis: Nein, bis jetzt nicht.

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Wie sieht für dich ein typischer Lernnachmittag aus?

Isabel Nives Peckel: Bisher habe ich meist nicht richtig “gelernt”. Ich sehe mir meine Mappe zu dem Thema an, lese mir meine Notizen ein- oder zweimal durch und versuche, nicht auswendig zu lernen, sondern mir die Inhalte zu verinnerlichen.+

Carsten Harms: Ich setze mich an meinen Schreibtisch und lese die Unterlagen nochmals durch, bearbeite Aufgaben und mache mir Gedanken über Dinge, die ich nicht verstehe.

Roland Rust: Meistens entspanne ich bei einer Tasse Tee am Schreibtisch, hole entsprechende Materialien heraus und schreibe mir Wichtiges heraus, das ich vorher mit einem Marker markiere. Dieses Wichtige komprimiere ich nochmals auf Essenzielleres. So prägt sich der Stoff bei mir am besten ein, und den potenziellen Spickzettel, der dabei herauskommt, brauche ich dann gar nicht mehr.

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Ina Tinis: Ich muss zunächst meine Unterlagen sortieren. Dann fertige ich Karteikarten an. Meistens mache ich beim Lernen viele Pausen.

Von Schüler zu Schüler: Welche Tipps kannst Du angehenden Abiturienten für effektives und nachhaltiges Lernen geben? Was sind Deine besten Lerntricks für die Prüfungsvorbereitung?

Isabel Nives Peckel: Für mich war und ist es immer am einfachsten, alles, was ich für wichtig halte, im Unterricht mitzuschreiben. Denn allein durch diese ganzen Notizen bleibt doch sehr viel mehr hängen, als wenn ich nur dasitzen würde. Außerdem kann ich mir so später meine Notizen wieder vorlegen und für die Prüfungen noch einmal durchgehen. Dadurch, dass ich alles schon einmal aufgeschrieben habe, fällt es mir sehr viel leichter, mir beim erneuten Durchlesen des Stoffes die Inhalte für die Prüfung zu verinnerlichen. Carsten Harms: PC/Konsole/Musik ausschalten! Das lenkt sehr stark ab. Schaffe Dir eine ruhige Lernatmosphäre! Roland Rust: Die wohl beste Methode ist, nicht alles auf den letzten Drücker zu machen, denn dann merkt man schnell, dass es gar nicht so wenig ist, wie man sich vorgestellt hat. Am besten sind kleine Meilensteine, die man sich legt, um nicht mit zu viel Stoff auf einmal überfordert zu werden. Solange es gut aufgeteilt und wenig auf einmal ist, macht das Lernen sogar ziemlichen Spaß und man bemerkt schnell erste Erfolge, da sich wenig Lernstoff besser einprägen kann und man genug Zeit hat, alles zu verinnerlichen. Ina Tinis: Ich stelle mir eigene Karteikarten her. Nach dem eigenständigen Arbeiten versuche ich, mit Mitschülern eine Arbeitsgruppe zu bilden. In der kann man das Gelernte vergleichen.

Wie sieht es bei Dir mit dem Thema Prüfungsangst aus und wie gehst Du mit Prüfungsdruck um? Hast Du auch hier Tipps für Deine Mitschüler?

Isabel Nives Peckel: Ich habe bisher noch keine wirkliche Prüfungsangst erlebt. Lediglich ein kleines Aufgeregtsein, aber ich denke, das gehört dazu. Ich denke, wenn man sich ausreichend vorbereitet, braucht man auch keine Angst vor den Prüfungen zu haben. Carsten Harms: Ja, ich habe Angst vor den Prüfungen. Was dagegen hilft? Die Tatsache, dass man unter Stress und Aufregung konzentrierter arbeitet. Dies ist jedenfalls bei mir der Fall. Das hilft auch in den Prüfungen an sich und nicht nur bei der Vorbereitung. Roland Rust: Angst vor normalen Klausuren habe ich nicht, jedoch ist auch mir ganz unbehaglich angesichts der kommenden Abschlussprüfungen. Gerne gehe ich zwecks Beruhigung zu Freunden, die ihr Abitur bereits gemacht haben, lasse mir erzählen, wie es so war, und glaube ihnen nur zu gerne, dass es gar nicht so schlimm ist. Ich habe ziemlich große Prüfungsangst, aber dagegen hilft bei mir vor allem, genug zu schlafen. Das Abitur ist ein sehr großer Schritt, jedoch entscheidet er nicht über Dein ganzes restliches Leben. So versuche ich mich zu beruhigen.


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