Dass langes Sitzen ungesund wissen wir alle. Daher werden neuerdings flexible Bürolösungen erdacht. Dazu gehören auch Bürostühle, die sich flexibel der Bewegung anpassen. Ich habe drei unterschiedliche Modelle getestet.

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Flexibles 3 D-Sitzwerk und Standardeinstellungen

Das Unternehmen Haider Bioswing aus dem oberpfälzischen Pullenreuth hat sich als Herrsteller von Gesundheitssitz- und Therapiesystemen einen Namen gemacht. Wie der Name schon sagt, sind alle Bürostühle mit einem beweglichen, vom Unternehmen patentierten 3D-Sitzwerk® ausgestattet, das flexibel bei jeder Bewegung mitschwingt. Ich habe drei unterschiedliche Modelle getestet.

Die Rücken- und Armlehnen lassen sich bei allen Modellen natürlich in der Höhe verstellen, die Sitzfläche in Höhe und Tiefe, ebenso wie die Sitzneigung sich zur Unterstützung der Beckenkippung verstellen lässt. Das soll für die Aufrichtung der Wirbelsäule in ihre natürliche Doppel S-Form dienen. Bezogen sind alle Stühle mit gröberem oder feinerem Microfasermaterial, dessen Widerstandsfähigkeit sich erst im Laufe der Zeit erweisen muss.

450 iQ S

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Mein erster Eindruck vom 450 iQ S ist positiv: Ich habe noch nie auf einem so bequemen Stuhl gesessen. Ideal dabei: Man kann die Rückenlehne im gewünschten Winkel fixieren oder so einstellen, dass sie sich beim Vor- oder Zurückbeugen dem Körper anpasst – diese Funktion hat der Hersteller TrainBackMatic genannt.

Ja, der Stuhl reagiert sogar auf den Anlehndruck und synchronisiert Sitz und Lehne automatisch, egal ob man gerade sitzt oder sich zurück beugt. Zusätzlich kann der Rückenlehnengegendruck individuell fixiert werden. So ist gerades oder bequemes Sitzen in allen Variationen möglich.

Muskelkatergarantie

Eine Lumbalstütze im Rückenpolster soll durch eine stufenlose Anpassung der Wölbung die Lendenwirbelsäule entlasten, defacto merkt man die Veränderung aber kaum. Die runde Nackenstütze, die sich weiter nach vorne und oben, aber nicht nach hinten klappen lässt, empfinde ich sogar als ein wenig störend, man kann sie aber auch ganz herausnehmen.

Das herausragendste Merkmal des Stuhls ist und bleibt jedoch die Flexibilität der Sitzfläche: Die führt nach längerem Sitzen darauf glatt zu Muskelkater vor allem im Bauchbereich. Dieser Sitzluxus hat allerdings einen stolzen Preis von 1560 Euro.

V260 iQ V

Eine flexible Sitzfläche ist auch herausragendes Merkmal des V260 iQ V, der mit 800 Euro nur knapp halb so teuer ist wie der 450 iQ S. Der Preis macht sich auch im Sitzkomfort deutlich bemerkbar. Insgesamt hat der preiswerter Stuhl deutlich weniger Einstellungsmöglichkeiten, das muss aber nicht zwangsläufig schlecht sein:

Rückenlehne

Die VarioBackMatic genannte Einstellung der Rückenlehne reagiert auch hier auf den Anlehndruck und passt sich jeder Sitzhaltung an, jedoch weniger leichtgängig als beim 450 iQ S.

Beim geraden Sitzen hat man fast den Eindruck, die Rückenlehne würde einen nach vorne schieben, für das Zurücklehnen muss man mehr Kraft aufwenden als beim 450 iQ S, das trainiert immerhin zusätzlich die Bauchmuskulatur.

Sitzfläche

Abhilfe kann hier die Tiefeneinstellung der Sitzfläche schaffen, diese ist allerdings ein gutes Stück weicher als beim 450 iQ S, was für ein leichtes Einsinken sorgt.

Die Lumbalausformung im Rückenpolster zur Entlastung der Lendenwirbelsäule ist bei diesem Modell leider nur optional gegen Aufpreis möglich und bei meinem Teststuhl nicht vorhanden, obgleich sie aufgrund des besonderen Rückenlehnmechanismus besonders hilfreich wäre. Einen Qualitätsunterschied gibt es auch bei den Rollen, die sind hier aus Kunsstoff, bei den anderen beiden Modellen ist das Mittelteil verchromt.

Boogie saddle

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Ein extravagentes Modell ist der Boogie saddle, der preislich mit knapp 1032 Euro im unteren Mittelfeld bei den drei Vergleichsmodellen liegt. Auffällig ist das an Leder erinnernde Mikrofasermaterial, mit dem der Stuhl bezogen ist, was dem Stuhl einen stylischen Look verleiht – ebenso wie die wie ein Sattel geformte Sitzfläche mit der T-förmigen Lehne.

Einstellmöglichkeiten

Insgesamt verfügt dieser Stuhl über deutlich weniger Einstellungsmöglichkeiten: Die Rückenlehne lässt sich nur nach oben oder unten verstellen, Armlehnen sind nicht vorhanden, stattdessen kann man die Ellenbogen auf der Rückenlehne ablegen.

Statt einer verstellbaren Sitzfläche reagiert der Stuhl automatisch auf jede Körperschwerpunktverlagerung von vorne nach hinten und ermöglicht so eine permanente und körpersynchrone Anpassung der Neigung von Sitz und Rückenlehne.

Sattel-Sitz

Denn das Herausragendste an diesem Stuhl ist der ergonomische, sattelförmige Sitz, bei dem die Beine nicht wie normal vorne, sondern links und rechts “abgelegt” werden. Das führt ganz automatisch zu einer physiologisch richtige Sitzposition: Das Becken neigt sich nach vorne und die Wirbelsäule kann sich in ihre natürliche Doppel S-Form aufrichten. Dadurch sollen einseitige Druckbelastungen auf die Bandscheiben verhindert werden. Für Bequemlichkeit sorgt die kurze, aber angenehme Rückenlehne.

Insgesamt also eine sehr rückenfreundliche und durchaus bequeme Sitzhaltung, dem leider der Faktor Mensch in die Quere kommt. Nach kurzer Zeit fehlt mir die Möglichkeit, mich auf dem Stuhl mal kurz bequem zurück zu lehnen, wie es bei den anderen Modellen möglich ist. Stattdessen klammer ich gerade bei großem Stress mit den Füßen von hinten im Drehkreuz – auch wieder nicht gesund. Es mag sein, dass der Boogie saddle der innovativste der drei Teststühle ist – vielleicht ist er für mich einfach zu innovativ.

Der Faktor Mensch

Der Faktor Mensch ist denn auch das Grundproblem bei allen drei getesteten Stühlen: Aufrechtes, rückengesundes Sitzen ist eben auf Dauer nicht sehr bequem, es muss trainiert werden. Sonst könnte man ja auch einen ganzen Tag auf einem Sitzball ausharren.

Gleichzeitig lösen auch alle drei Stühle das grundsätzliche Problem nicht, dass längeres Sitzen ungesund ist – auch auf Bioswings bekommt man mit der Zeit Rückenschmerzen. Dennoch finde ich alle drei Modelle besser und gesünder als bisherige von mir genutzte Sitzgelegenheiten. Dennoch ist es eben auch wichtig, zusätzlich noch immer mal wieder aufzustehen, gymnastische Übungen zu machen und sich zu bewegen.


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