Alle paar Minuten geht eine neue eMail ein, das Handy klingelt während einer Besprechung und die Kollegen unterhalten sich in voller Lautstärke. Neurowissenschaft zeigen 3 Lösungen auf für mehr Motivation eine konzentriertere Arbeitsatmosphäre im Büro.

Neurowissenschaften als Lösung für die zunehmende Informationsflut im Büro – Foto Steelcase

Steigende Ansprüche an unser Gehirn durch zunehmende Komplexität

Alle paar Minuten geht eine neue eMail ein, das Handy klingelt während einer Besprechung und die Kollegen unterhalten sich in voller Lautstärke – heutzutage eine wohlbekannte Situation. Von dieser Flut an Informationen, die täglich auf uns einströmen, sind viele überwältigt oder sogar überfordert. Arbeitnehmer bleiben länger im Büro, versuchen möglichst viele Dinge gleichzeitig zu erledigen oder reduzieren teils drastisch ihre Pausenzeiten, um so am Ende des Tages vermeintlich mehr Arbeit geschafft zu haben.

Das Steelcase-Forschungsteam hat sich eingehend mit diesen Veränderungen in der Arbeitswelt beschäftigt und liefert Erkenntnisse darüber, wo die natürlichen Grenzen des menschlichen Gehirns liegen. Erforscht wurde zum Beispiel, wie Verhaltensänderungen, aber auch der Arbeitsraum helfen können, Aufmerksamkeit aktiv zu steuern.

Worauf beruhen Engagement und Zufriedenheit?

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Ziel einer anderen Studie zum Mitarbeiterengagement, die Steelcase in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Ipsos durchgeführt hat, war es, herauszufinden, ob das Büro als strategisches Mittel zur Beeinflussung des Mitarbeiterengagements dienen kann und welche Veränderungen im Raum die größten Auswirkungen haben. Einer der fünf Schlüsselerkenntnisse ist, dass das Mitarbeiterengagement davon abhängt, wie wohl sich Arbeitnehmer am Arbeitsplatz fühlen und wie zufrieden sie mit der Gestaltung ihres Büros sind.

So geben 98 Prozent der sehr zufriedenen Mitarbeiter, aber nur 15 Prozent der sehr unzufriedenen Mitarbeiter an, sich am Arbeitsplatz leicht konzentrieren zu können. Die zufriedenen Mitarbeiter haben das Gefühl, ihre eigenen Ideen unkompliziert mitzuteilen und einbringen zu können (98 Prozent versus 16 Prozent der sehr unzufriedenen Mitarbeiter). Sie haben die Möglichkeit, ungestört im Team zu arbeiten (94 Prozent versus 13 Prozent) und soziale Kontakte mit Kollegen pflegen zu können (95 Prozent versus 35 Prozent).

Luft nach oben in Punkto Motivation

Auch wenn die Arbeitnehmer in Deutschland überdurchschnittlich gerne zur Arbeit gehen (77 Prozent im Vergleich zu 71 Prozent der Mitarbeiter weltweit), sehen sie an ihrem Arbeitsplatz weiterhin großes Verbesserungspotenzial. So stehen ihnen weit weniger Rückzugsbereiche zur Verfügung als dem globalen Durchschnitt (44 Prozent versus 53 Prozent weltweit). Auch fühlen sich nur 52 Prozent der deutschen Arbeitnehmer (im Vergleich zu 62 Prozent weltweit) dazu animiert, im Job die Initiative zu ergreifen.

Für Unternehmen ergibt sich aus diesen Zahlen die Erkenntnis, dass das überdurchschnittliche Engagement ihrer Top-Mitarbeiter durch die geringere Leistung der unzufriedenen Mitarbeiter derzeit beinahe vollständig aufgehoben wird. Gleichzeitig gibt es viel Potenzial, bisher wenig oder gar nicht motivierte Mitarbeiter durch eine entsprechende Gestaltung des Arbeitsplatzes für das Unternehmen zu begeistern: Denn der Grad von Wohlbefinden und Zufriedenheit am Arbeitsplatz kann ein höheres Engagement und damit eine bessere Arbeitsqualität und Produktivität der Mitarbeiter bewirken.

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Wechsel zwischen Konzentrationsmodi

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Wie aber kann die Arbeitsatmosphäre dazu beitragen, die Mitarbeitermotivation und damit die Leistungsfähigkeit zu steigern? Ein Konzept, das helfen kann, die Herausforderungen der heutigen, überinformierten Arbeitswelt zu meistern, ist der bewusste Wechsel zwischen verschiedenen Konzentrationsmodi. Grundlage dieser Systematik ist, dass die unterschiedlichen Aufgaben und Aktivitäten, die ein Arbeitstag bereithält, der Arbeitsweise des Gehirns angepasst werden.

Zum Beispiel ist es schlichtweg nicht möglich, sich acht Stunden lang durchgehend zu konzentrieren. Auch gibt es bestimmte Zeiten, die sich sehr gut für Teamarbeit eignen, während zu einem anderen Zeitpunkt Erholung angebracht wäre.

3 Tipps zur Bewältigung der zunehmenden Informationsflut

Steelcase Forscher und Designer haben drei Funktionsmodi des Gehirns entdeckt, die jeweils ganz bestimmte Verhaltensweisen und Arbeitsplatzkonfigurationen erfordern:

  1. Fokussierung/Konzentration: Um sich voll auf eine Aufgabe fokussieren zu können, ist es notwendig, alle ungewünschten Ablenkungen zu vermeiden. Sei es das Telefon, das eMail-Postfach oder Fragen von Kollegen. Im Büro sollten entsprechende Rückzugsmöglichkeiten geschaffen werden, um Mitarbeitern konzentriertes Arbeiten zu erleichtern.
  2. Aktivierung: Soll unser Gehirn aktiv werden, so müssen wir uns bewegen. Neurowissenschaftliche Forschungen haben gezeigt, dass Bewegung nicht nur – wie hinlänglich bekannt – positive körperliche und emotionale Auswirkungen hat. Sie fördert auch unsere kognitiven Fähigkeiten, indem die Durchblutung und damit die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns dadurch verbessert wird. Dazu beitragen können zum Beispiel höhenverstellbare Tische, aber auch der Wechsel zwischen verschiedenen Arbeitsplätzen für unterschiedliche Tätigkeiten.
  3. Regeneration und Inspiration: Ebenso wichtig wie fokussiertes Arbeiten ist die geplante Ablenkung. Die Neurowissenschaft hat in verschiedenen Studien belegt, dass tatsächlich der beste Weg für die Lösung eines Problems zunächst von diesem wegführt. Das Sprichwort “vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen” ist also durchaus berechtigt. Für eine planvolle Ablenkung kann schon eine Café-Ecke oder eine gemütliche Sitzgruppe ausreichen.

Fazit: Konzentriertes Arbeiten braucht entsprechende Räume

Um diese Rhythmen bestmöglich zu nutzen, werden entsprechende Räume benötigt, die diese jeweils unterstützen. Fokussierung, Aktivierung und Regeneration müssen bewusst eingesetzt und kontrolliert werden, um effektiv arbeiten zu können. Die Arbeitsumgebung ist dabei ein wichtiger Helfer.


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