Was macht einen guten Chef aus? Sozial soll er sein, gut zu den Mitarbeitern, kein Arschloch. Aber ist das wirklich gutes Management?

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Coole Chefs = Gutes Management? Warum Führung weitaus mehr bedeutet

Coole Chefs, die mit ihren Mitarbeitern Tischtennis spielen, Summoringen veranstalten und gemeinsam mit dem ganzen Team in Urlaub fahren, gelten als Symbol einer neuen, sozialeren Arbeitswelt. Der Chef, der auch und gerade seine menschlichen, weichen Seite zeigt, gilt als Vorbild. Doch ist das wirklich so?

In der heutigen Unternehmenswelt ist Führung eine entscheidende Komponente für den Erfolg. Gutes Management ist ein wesentlicher Bestandteil jeder erfolgreichen Organisation. Es geht darum, den Betrieb eines Unternehmens zu überwachen und dafür zu sorgen, dass alles reibungslos abläuft.

Achtung Nettigkeitsfalle: Die Risiken der Friede-, Freude-, Eierkuchen-Führungsmentalität

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Viele Manager stecken jedoch in der “Nettigkeitsfalle” fest, in der sie dem Beliebtheitsgrad Vorrang vor der Effektivität einräumen. Dies kann zu mangelndem Respekt seitens der Mitarbeiter und zu einem Rückgang der Produktivität führen. Als Führungskraft ist es wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Freundlichkeit und Durchsetzungsvermögen zu finden.

Um diese Falle zu vermeiden, ist es für Manager wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Freundlichkeit und Durchsetzungsvermögen zu finden. Sie müssen lernen, effektiv zu kommunizieren, klare Erwartungen zu formulieren und ihr Team in die Pflicht zu nehmen, aber auch Einfühlungsvermögen und Verständnis zu zeigen. Zu einer effektiven Führung gehört es außerdem, ein produktives Arbeitsumfeld zu schaffen, klare Erwartungen und Ziele zu setzen und konstruktives Feedback zu geben.

Gute Führung bedeutet, eine Kultur der Verantwortlichkeit zu schaffen

Es ist wichtig, eine Kultur der Verantwortlichkeit zu schaffen und die Mitarbeiter zu ermutigen, Verantwortung für ihre Arbeit zu übernehmen. Darüber hinaus ist eine effektive Kommunikation entscheidend für den Aufbau von Vertrauen und Verständnis unter den Teammitgliedern. Wir werden erörtern, wie wichtig es ist, als Führungskraft emotionale Intelligenz und Einfühlungsvermögen zu kultivieren und gleichzeitig entschlossen zu sein und, wenn nötig, auch harte Entscheidungen zu treffen.

In diesem Beitrag werden wir daher einige Tipps und Strategien für eine bessere Führung erkunden, die auf den Erfahrungen erfolgreicher Manager und Branchenexperten beruhen. Diese Tipps werden Managern helfen, ihre Führungsqualitäten zu entwickeln, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen und ihre Ziele zu erreichen, während sie gleichzeitig den Respekt und die Loyalität ihres Teams erhalten. Darüber hinaus werden wir die Rolle der ständigen Weiterbildung und Entwicklung bei der Verbesserung der Führungsfähigkeiten untersuchen.

Management: Kontrolle ist gut, Wohlfühlen ist besser

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Denn gutes Management ist deutlich mehr als nur dafür zu sorgen, dass Aufgaben pünktlich erledigt werden oder dass Projekte ihre Fristen einhalten. Wohlfühlmanagement ist ein wesentlicher Aspekt des Managements von Menschen, und es kann eine entscheidende Rolle für den Erfolg eines Unternehmens spielen. In der heutigen schnelllebigen und hart umkämpften Geschäftswelt sind die Mitarbeiter das Rückgrat eines jeden Unternehmens. Daher ist es für das Erreichen der Unternehmensziele von entscheidender Bedeutung, dass sie motiviert und engagiert sind.

Feelgood-Management ist ein Ansatz, der sich auf die Schaffung einer positiven und unterstützenden Arbeitsplatzkultur konzentriert. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeiter geschätzt, respektiert und wertgeschätzt fühlen. Dieser Ansatz geht über die bloße Bereitstellung von Anreizen und Vergünstigungen für die Mitarbeiter hinaus. Es geht darum, ein echtes Interesse an ihrem Wohlergehen zu entwickeln, dafür zu sorgen, dass sie eine gesunde WorkLifeBalance haben, und ihnen Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung zu bieten.

Aber hat Feel-Good-Management auch Nachteile? Ist es auf Dauer tragfähig oder schafft es bei den Mitarbeitern ein Gefühl des Anspruchsdenkens? I Über das Thema Feelgood-Management, aber auch seine Risiken und Nebenwirkungen, haben wir ja bereits mehrfach ausführlich berichtet – u.a. in dem Interview mit Monika Krauss-Wildegger.

Wenn Nette Chefs zum Problem werden

Viele Menschen denken, dass ein “netter” Chef ein wahrgewordener Traum ist, aber in Wirklichkeit ist es nicht so, wie es scheint. Ein Chef, der übermäßig freundlich und zuvorkommend ist, kann sogar ein Zeichen von Feigheit und Egoismus sein. Es mag zwar verlockend sein zu glauben, dass ein Chef, der immer bereit ist, Ihnen den Vorteil des Zweifels zuzugestehen, eine großartige Sache ist, aber in Wirklichkeit kann es ein Zeichen dafür sein, dass er nicht bereit ist, harte Entscheidungen zu treffen oder seine Mitarbeiter für ihre Handlungen zur Verantwortung zu ziehen.

Ein Chef, der zu nett ist, wird oft als schwach und ineffektiv angesehen und zögert vielleicht, Maßnahmen zu ergreifen, wenn es nötig ist. Dies kann zu mangelndem Respekt seitens der Mitarbeiter sowie zu mangelnder Produktivität und mangelndem Gesamterfolg des Unternehmens führen. Außerdem ist ein Chef, der übermäßig entgegenkommend ist, möglicherweise mehr um sein eigenes Image und seinen Ruf besorgt als um das Wohlergehen seiner Mitarbeiter oder den Erfolg des Unternehmens als Ganzes.

Schwache Chefs, die nur geliebt werden wollen

Aus eigener Erfahrung weiß ich sogar, dass zu nette Chefs manchmal ein Problem sein können. Zum Beispiel wenn sie Mitarbeiter als ihre Freunde ansehen, von allen gemocht werden wollen – und sich dann damit schwer tun, auch einmal unliebsame Entscheidungen zu fällen. Und die sind nötig, wenn es um das Wohl des gesamten Unternehmens geht.

Genau mit für diese Meinung wurde Best of HR – Berufebilder.de®-Autor Roland Jäger für seinen Auftritt bei Anne Will stark kritisiert, man warf ihm z.B. vor, einen autoritären, nicht mehr zeitgemäßen Führungsstil zu vertreten. Dabei ist Jäger lediglich der Ansicht, dass ein Chef, der an das Wohl seines Unternehmens denkt, damit auch seinen Mitarbeitern hilft.

Wie man es nicht machen sollte

Ein Beispiel, wie man es laut Jäger besser nicht machen sollte: Herr Lieblich besucht mit seinem neuen Mitarbeiter einen Kunden. Einem freundschaftlichen Gespräch während der Fahrt folgt ein hervorragender Vertragsabschluss. Denn Chef und Kunde verstehen sich blendend, der Neue sitzt ein wenig abseits, hört zu und ist dankbar, dass er nicht selbst aktiv werden muss. Auch Chef Lieblich ist überaus zufrieden und Dankbarkeit seines Mitarbeiters wärmt sein Herz. Der Kunde ist geschmeichelt, dass der Chef selbst sich um ihn kümmert. Alle sind zufrieden. Aber ist auch alles gut?

Eher nicht, denn leider hat Herr Lieblich seine eigentliche Aufgabe aus den Augen verloren: Er soll seine Mitarbeiter führen. Dazu gehört, dass er klare Ziele vorgibt, aber nicht, dass er ihnen Arbeit abnimmt. Dafür hat er nämlich in der Regel gar keine Zeit. Die Realität sieht leider anders aus, wie Roland Jäger aus seiner jahrelangen Tätigkeit als Unternehmensberater weiß: “Auch Chefs wollen geliebt und gebraucht werden. Daher haben viele Angst, ein klares Wort zu sprechen, konsequent durchzugreifen und auch mal unliebsame Entscheidungen zu fällen. Lieber sorgen sie mit netten Worten und Gesten dafür, dass Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung herrscht – bis irgendwann das Böse Erwachen kommt!”

Nette Chefs sind feige und egoistisch

Und das kommt zwangsläufig. Denn was diese netten Chefs häufig übersehen: In Wirklichkeit sorgen sie so gar nicht für das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter – sondern nur für ihr eigenes. Das sei feige und bequem – sagt Jäger. “Mitarbeiter merken sehr schnell, wie sie das Kuschelbedürfnis ihres Chefs am besten ausnutzen – z.B. indem die wichtigen Aufgaben stets dem Chef überlassen und seine Gutmütigkeit missbrauchen. Langfristig leidet aber genau darunter die Leistungsfähigkeit der Abteilung des Unternehmens. Aber irgendwann kommt jemand der richtig aufräumt,” warnt Jäger.

Besser, als Fehler ständig zu verzeihen oder gar für die Untergebenen immer in die Bresche zu springen sei es, klar zu signalisieren: “Ich stehe hinter dir. Und damit schneide ich Dir auch den Fluchtweg ab. Schau, dass Du mit der Situation fertig wirst. Ich bin sicher, Du kannst das.” Das bedeutet, bei Bedarf auch mal hart durchzugreifen – aber eben nicht, willkürlich despotische Entscheidungen zu treffen – wie Jäger klar macht: “Ein guter Chef entscheidet mit dem Gedanken an das Wohl aller, denkt aber dabei aber zuallererst an das Wohl des Unternehmen. Heißt im Klartext: Er schikaniert seine Mitarbeiter nicht, sondern steht hinter ihnen. Aber eben nicht vor ihnen.”

10 Tipps fürs bessere Management

Chefs sollten nicht zu nett sein? 5 Praktische Tipps fürs bessere Management nach Roland Jäger:

  1. Kontrolle statt Lob: Führungsbedürftige Mitarbeiter verdienen kein Lob, sondern Kontrolle. Es ist ungerecht, wenn alle Mitarbeiter gleich behandelt werden.
  2. Der Chef muss wissen, was er will! Es gilt der Spruch: Die harten Hunde haben die stärksten Rudel. Mitarbeiter sind froh, wenn ihr Chef weiß, was er will.
  3. Gut gemeint ist das Gegenteil von gut!   Inkonsequente Chefs verdienen kein Vertrauen, sondern Entmachtung, denn der Kuschelkurs bringt Krieg statt Frieden.
  4. Wer nicht spurt, der fliegt! Von hochqualifizierten Mitarbeitern ohne Eigenantrieb muss man sich trennen, unmotivierte High Potentials sind die schlechtesten Mitarbeiter.
  5. Mitarbeiterloyalität ist ein Mythos: Wessen beste Mitarbeiter nach drei Jahren nicht kündigen, der ist ein schlechter Chef!
  6. Bitte nicht Bemuttern: Die besten Chefs stellen sich nicht vor ihre Mitarbeiter, sondern hinter sie – denn es nützt niemandem, Mitarbeiter vor den Folgen ihres Handelns zu schützen.
  7. Gutmütigkeit ist Geldverschwendung: Nachsichtige Chefs beweisen nicht Größe, sondern verschwenden Geld. Warum undisziplinierte Mitarbeiter ein Recht auf harte Sanktionen haben.
  8. Nur keine Schwäche zeigen: Chefs von schwachen Mitarbeitern sind selbst schwach und von ihren Teams abhängig.
  9. Konsequenz ist wichtiger als Kreativität: Nicht geniale Ideen, sondern konsequentes Handeln bringt Erfolg – für Führungskräfte ist Beharrlichkeit daher wichtiger ist als Kreativität.
  10. Teamarbeit ist wichtig: Mit dem richtigen Team ist jede Strategie die richtige. Dem Chef nützt hingegen der beste Kompass nichts, wenn er allein unterwegs ist


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