Wer die Wahl hat, hat die Qual – dieser Spruch gilt insbesondere auch für die Berufs- und Studienwahl. Denn das Angebot ist teilweise so unübersichtlich, dass es schwer fällt, die Weichen für die eigene Zukunft richtig zu stellen. 9 Tipps, wie man es dennoch schafft.

Studien- & Berufswahl neu Denken - 9 Tipps: Die Weichen richtig stellen

Augen auf bei der Berufswahl?

Viele Schulabgänger sind mit der Auswahl an Ausbildungs- und Studiengängen schier überfordert. Hunderte von staatlichen und privaten Hochschulen, tausende von Berufsausbildungen und Studiengängen – wer frisch von der Schule kommt, kann kaum überblicken, welche Ausbildung welche Karrieremöglichkeiten eröffnet oder wo Vor- und Nachteile liegen.

Das ist ein echtes Problem in einem Land, in dem traditionell immer noch gilt, dass die Erstausbildung über gesamten späteren Karriereweg entscheidet – eine Entwicklung, die bei seinem Schulabgang kaum einer überblicken kann. Dabei sollte man eigentlich für einen relaxteren Umgang mit dem Thema plädieren, einen Ausbildungsweg, bei dem man später die Weichen auch immer wieder neu justieren kann.

Warum kann man die Weichen nicht immer wieder neu justieren?

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Leider ist das noch viel zu selten der Fall, da hilft auch alles Gerede vom lebenslangen Lernen nichts. Die Weichen werden oft bereits beim Berufseinstieg gestellt, nur allmählich denken Arbeitgeber und Unternehmen hier um, oft genug eher dem demographischen Wandel geschuldet als innerer Überzeugung.

Genau deshalb wird das Thema Berufs- und Studienwahl von vielen Eltern mit solcher Akribie verfolgt – nach dem Motto: Augen auf bei der Berufswahl. Doch welche Ausbildung, welches Studium bietet langfristig sichere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt? Und welcher Weg bugsiert einen garantiert ins Aus? Eine Forsa-Studie im Auftrag der Lernplattform Udemy zeigt indessen: Aktuell sind ca. 60% der Berufstätigen unzufrieden mit ihrer Berufswahl. Müssen wir die Berufsausbildung neu Denken?

Müssen wir Berufswahl neu denken?

Nun klingt die Forsa-Studie erstmal erschreckend. Rund ein Drittel der Erwerbstätigen heute würde, hätten sie nochmal die Wahl, fachlich-inhaltlich etwas anderes machen. Und nicht nur sind 60% der Berufstätigen unzufrieden mit ihrer Berufswahl, über 25% würden sich rückblickend für eine andere Ausbildungsform, also Studium statt Ausbildung oder umgekehrt, entscheiden. Allerdings hat Forsa überhaupt nur 1.000 Vollzeitarbeitnehmer gefragt, also z.B. keine Selbständigen, die sich tendenziell ohnehin schon eher selbst verwirklichen.

Und Udemy als Lernplattform und Auftraggeber hat natürlich ein gewisses Interesse daran, an den Grundfesten der Berufsausbildung zu rütteln. Denn in der digitalen Bildungs-Szene ist es gerade in, die traditionellen Bildungsinstitutionen zu hinterfragen und so den Bildungsmarkt zu disruptieren. Das muss nichts heißen, aber man sollte es im Hinterkopf behalten.

Berufswahl hat sich in 25 Jahren kaum verändert

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Erschreckend ist, dass sich an dieser Art der Berufswahl, was ich so mitbekomme, gar nicht so viel geändert hat: Man macht, was man kennt, durch Eltern, Lehrer, Freunde, Medien. Das große Angebot an Ausbildungsgängen und Beratungsangeboten überfordert viele mehr als dass sie es wahrnehmen – wenn sie es überhaupt kennen.

Bei manchen Träumen müsste man mal schauen, ob es die eigenen sind oder doch von Eltern oder Umwelt aufgepfropfte. Ob sie überhaupt verwirklichbar sind, als ein tragfähiges Zukunftsmodell ergeben. Und manche Studiengänge betreiben auch geschicktes Marketing – etwa solche, die neben Sprachen, Kultur auch Jura und BWL enthalten, viele ansprechen, weil suggeriert wird damit alles machen zu können, aber bei Arbeitgebern gar nicht gefragt sind.

9 Tipps für die richtige Berufswahl

Wer sich von dem Thema Berufs- und Studienwahl dennoch nicht verrückt machen lassen will, der sollte die folgenden 9 Tipps beherzigen:

  1. Eigene Interessen erkunden: Berufsberater raten Schülern daher erstmal, die eigenen Interessen und Wünsche zu erkunden, statt auf der Suche nach Informationen planlos im Internet herumzusurfen und sich von den vielen Möglichkeiten verwirren zu lassen. An erster Stelle steht dabei die Frage nach den Themen, die einen besonders beschäftigen und Spaß machen.
  2. Berufswahl als Prozess sehen: Ein Tipp dazu ist, regelmäßig ein Tagebuch führen, in das man regelmäßig eigene Beobachtungen einträgt. Experten warnen zudem vor übereilten Entscheidungen: Berufswahl ist ein Prozess, der Zeit braucht und nicht von Heute auf Morgen entschieden werden darf. Wer wert auf einen krisensicheren Job legt, kann in überregionalen Zeitungen regelmäßig die Stellenanzeigen zu den relevanten Berufen zu lesen und so herauszufinden, auf welche Studiengänge Arbeitgeber besonders achten.
  3. Zielgerichtet recherchieren: Dann kann man dan zielgerichtet Informationen im Internet recherchieren. Eine erste Anlaufstelle ist dabei das BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit. Denn hier findet man Beschreibungen von Tätigkeiten und Aufgaben von über 3000 Berufen und erhält Informationen über Zukunftsperspektiven und Verdienstmöglichkeiten.
  4. Den richtigen Weg zum Wunschberuf finden: Aber nicht nur: Das BERUFENET zeigt auch, welche Ausbildung man machen muss, um zu seinem Wunschberuf zu gelangen, nennt Alternativen und bietet Hinweise auf weitergehende Informationsquellen wie Hochschulen, Berufsverbände oder Stellenanzeigen. Wer sich hingegen informieren möchte, welche Studiengänge es an welchen Hochschulen gibt, kann sie sich in der Datenbank von studienwahl.de einen Überblick verschaffen.
  5. Realitätscheck: Allerdings sollte man auch abgleichen, ob das angestrebte Studium tatsächlich den eigenen Vorstellungen entspricht. Ein Möglichkeit dazu ist, sich berufliche Vorbilder zu suchen, Eltern, Verwandte, Freunde oder Menschen, die man in Businessnetzwerken wie Xing anspricht, und diese über ihren Werdegang auszufragen. Auch ein Praktikum und eigene Erfahrungen können helfen, mehr über den Wunschberuf herauszufinden.
  6. Anforderungen klären: Aber es ist auch wichtig, sich darüber zu informieren, welche Anforderungen in einem Studium auf einen zukommen und ob man diesen gewachsen ist – zum Beispiel in den Prüfungsordnungen der Hochschulseiten. Denn viele Studienanfänger haben falsche Erwartung an ihr Fach und brechen dann schneller ein Studium ab.
  7. Schnupperstudiengänge nutzen: Einige Hochschulen bieten Schülern auch die Möglichkeit, als Schnupperstudierenden an den regulären Hochschulveranstaltungen teilzunehmen und dabei Kontakt zu künftigen Kommilitonen aufzuehmen sowie die Räumlichkeiten erkunden. An fast allen Hochschulen finden zudem regelmäßig Hochschulinformationveranstaltungen, Vorträge oder ganze Sommeruniversitäten statt, die Schülern zeigen, was an der Hochschule passiert.
  8. Worauf man bei der Beratung achten sollte: Immer mehr Hochschulen bieten Studienbewerbern auch virtuelle Studienberatungen, Web-Basierte Eignungstests oder Self-Assessments an, die helfen können, mit falschen Vorstellungen von einem Studienfach aufzuräumen. Die Ergebnisse eines Online-Tests sollte man aber auf jeden Fall noch mit einem Berater besprechen. An den sollte sich ohnehin jeder wenden, der bei der Eigenrecherche nicht weiterkommt.
  9. Private Beratung und Coaching-Angebote nutzen: Kostenlose Beratung gibt es bei der Arbeitsagentur oder den Hochschulen, daneben bieten aber auch zahlreiche private Studienberater gegen Bezahlung ihre Dienste bis hin zu einem mehrmonatigen Coachingprozess an. Die Qualität der Beratung kann dabei sehr unterschiedlich sein: Interessierte sollten vorab die Inhalte der Beratung genauestens mit dem Berater absprechen.


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