Wie aber geht man, nach der ersten Kränkung, vernünftig mit Feedback um? Dabei hilft – mehr als dem Widerspruchsimpuls nachzugeben – oft ein ganz einfaches Mittel: Die Frage.

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Fragen und Bewusstmachen

Als Instrument zur Selbst- und Impulskontrolle nutzt das Fragen selbst dann, wenn man gar nichts wissen will!

Als Odysseus sich an den Mast binden ließ, um sich nicht der Verführung der Sirenen, genauer seiner eigenen Emotionen den Damen gegenüber, preiszugeben, hat er ähnlich gehandelt. Er hat sich an etwas gebunden, um sich zu retten, – bei offenen Ohren übrigens.

Den Kommunikationsdruck verschieben

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Die Frage als Kommunikationsmittel verschiebt auch den Kommunikations-”druck” zum anderen. Er muss nun nachdenken, präzisieren, erklären, verdeutlichen.

Und während das geschieht, verliert das als bedrohlich empfundene Feedback oft seinen erlebten Angriffscharakter.

Wenn Feedback auf Neugier trifft

Und ganz nebenbei: Es wird dadurch oft deutlich mehr Klarheit geschaffen, als dies mit einer ersten Formulierung des Feedbackgebers der Fall gewesen wäre.

Noch besser natürlich, wenn das Feedback Ihre Neugier trifft.

Was gibt der Feedbackgeber preis?

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Mithin teilt der Feedbackgeber über sich mindestens genau so viel mit, wie über mich. Als Feedbackempfänger erfahre ich die Bewertungen, die Maßstäbe, die Empfindlichkeiten, die Wünsche meines Feedbackgebers. Und das macht den Austausch interessant!

Zum nützlichen Annehmen von Feedback gehört also das Bewusstmachen der inneren Prozesse, die beim Auseinandersetzen erfolgen und es gibt ein paar Kommunikationsmittel, wie Fragen, die hilfreich sind. Entscheidend ist jedoch die innere Haltung, mit der man dem Feedback begegnet.

Arbeiten an der inneren Haltung

Zur inneren Haltung des Feedbackempfängers gehört es also, Feedbackprozesse einfach als Austausch von Vorurteilen zu begreifen. Als den Vergleich unterschiedlicher Perspektiven, von denen keine wahr sein wird. Beide zeigen eben Blickwinkel, und das ist vollkommen legitim.

Zur inneren Haltung des Feedbackempfängers gehört auch, dem Feedbackgeber nicht die perfekte Formulierung des Feedbacks abzuverlangen. Er drückt sein Anliegen so aus, wie er es eben ausdrückt.

Die innere Haltung

Die Haltung hieße vielleicht: Auch wenn’s mir nicht passt, auch wenn mir der Ton, das Beispiel nicht gefällt, aber mich interessiert schon, wie der andere zu seinem Urteil kommt.

Zur Haltung im Resonanz-Feedback gehört es, sich bewusst zu machen, dass der Feedbackgeber energetischen Aufwand betrieben hat; selbst wenn Art und Inhalt des Feedbacks uns nicht gefallen: ist es erst einmal geäußert, dann “kann man drüber reden”.

Für Bewegungsfreiheit sorgen

Natürlich kann das nur klappen, wenn für kommunikative Bewegungsfreiheit der Beteiligten gesorgt ist. Ein vorschnelles, gegenseitiges Unterbrechen und schnell aus der Hüfte geballertes “Das war ganz anders…” oder ein Das-sehen-Sie-falsch-Geschoss engt ein und begrenzt.

Somit gründet Resonanz-Feedback auf einem simplen aber unabdingbaren Übereinkommen: Wir sind beide dran, und zwar nacheinander. Der eine spricht, der andere hört. Der andere spricht, der eine hört. Und wenn einer sich das Recht fertigt, seine Sicht auf die Dinge zu äußern, dann darf muss das selbe Recht auch für den anderen gelten.

Annehmen von Feedback mit positivem Inhalt

Gilt dies denn nur für negatives Feedback? Keineswegs. Das Annehmen von Feedback mit positivem Inhalt ist mindestens ebenso schwierig. Dem Empfänger wird es gut tun, solches zu hören.

Und doch setzt hier etwas ein, was der Philosophie des Resonanz-Feedbacks zuwider läuft. Es greift die schüchterne Berührtheit des Komplimentempfängers. Innerlich oder äußerlich rot werdend, retten wir uns mit einem “Danke, ja, klar, ähm, gerne!”

Fishing for Compliments – unanständig oder wichtig?

Fishing for Compliments, das ist unanständig, hat man uns beigebracht. Resonanz-Feedback aber “fordert” gerade dieses Fishing. Ja, wir halten es nicht nur anständig, sondern sogar für notwendig und zielführend, Rückmeldungen, die uns gut tun, offen anzunehmen und sie zu hinterfragen!

Denn häufig sind “positive” Feedbacks – weil (leider) ungewohnt – auch mit einer gewissen Peinlichkeit auf Seiten des Feedbackgebers verbunden und kommen daher in der Form generalisierenden Lobs daher.

Was bedeutet das Feedback genau?

“Bei unserem CRM-Projekt, da haben Sie sich richtig reingehängt, wollte ich Ihnen nur sagen. Klasse!”

Die kommunikativen Weichzeichner verwischen das Detail. Was genau gemeint ist, bleibt im rosa Nebel verborgen.

Und und und. So kann ein sehr interessantes Gespräch entstehen, und man wird viel über sich erfahren.

Die Hunde schlafen nicht!

Beim Annehmen von “positivem” Feedback gilt es noch eine zweite Hürde zu nehmen. Es gilt, sich klar zu machen, dass das diese Form des Nachfragens keine schlafenden Hunde wecken wird. Warum? Ganz einfach: Die Hunde schlafen nicht!

Resonanz-Feedback will positiver Wirkung ein großes Gewicht geben. Der Feedback-Empfänger nimmt Feedback, das er als positiv empfindet, nicht nur an, sondern er unterstützt den Feedbackgeber dabei, es zu präzisieren.

Fazit: Resonanz zulassen!

Um mit Feedbacks so umzugehen, dass ein Nutzen entsteht, gilt es also, etwas über Kränkungen zu wissen und über den eigenen Umgang damit. Das Begreifen von Feedback als Austausch unterschiedlicher Perspektiven (und niemals der “Wahrheit”) erfordert schlicht neben dem Verstehen auch Übung.

Es gilt, dem Feedbackgeber mit einer angemessenen Milde gegenüberzutreten, was Formulierungen betrifft. Man darf und sollte darüber reden können, vor allem, wenn man gelernt hat, die direkte Widerstandslust im Griff zu haben.


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