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Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 07.11.2012 • Zuerst veröffentlicht am 07.11.2012 • Bisher 7395 Leser, 3070 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Die Idee klingt nicht blöde: Personalberater sollten idealerweise gut mit Menschen umgehen können, um die passenden Kandidaten für einen Job einzustellen. Was liegt da näher, als die Qualität der Recruiting–Unternehmen anhand von Arbeitnehmerbewertungen, die ja genau diese zwischenmenschlichen Fähigkeiten beurteilen, zu beurteilen. Doch der Bewertungsmodus bietet auch Anlass zur Kritik.
Mit Rankings ist das so eine Sache: Sie sind beliebt, weil sie einen schnellen Überblick versprechen, zum Beispiel ob ein Personal-Dienstleister oder ein Headhunter etwas taugt.
Aber wie das so ist mit einfachen Lösungen: Sie halten in der Regel nicht, was sie versprechen. Denn Die Welt ist nunmal leider kompliziert. Oder anders ausgedrück: Nur weil ein Personalberater zig positive Bewertungen bekommen hat, muss er für einen Kandidaten noch lange nicht das Optimum sein – aus ganz unterschiedlichen Gründen.
Denn die Aussagekraft solcher Bewertungs-Plattformen ist in Fachkreisen umstritten. So schreibt etwa Marcus Tandler:
“Das diese eine Bewertung nun hilfreich für den etwaigen Bewerber ist (das Portal soll ja potenziellen Bewerbern die Möglichkeit geben, sich vorab über den neuen Arbeitgeber zu informieren) bezweifle ich doch stark!
Wieso? Na, entweder kümmert sich die Personalabteilung um eine besonderes positive Bewertung (die Bewertungen sind ja sowieso net sooo umfangreich, sondern simples clickundbewert), oder ein gerade gefeuerter / gemobbter / oder sonstwie unzufriedener Mitarbeiter macht sich ein wenig durch eine miese Bewertung Luft.”
Die Arbeitgeber-Bewerbungsplattform Kununu hat sich nun daran gemacht, unter 174.336 Bewertungen die besten der bewerteten Personalberater herauszufischen. Zur Motivation gibt Kununu in einer Pressemitteilung an:
Einfühlungsvermögen, Serviceorientierung, ausgeprägte Kommunikation: Die Suche und Besetzung nach neuen Talenten erfordert neben fachlichen Kenntnissen eine besondere Sensibilität. Personalberater agieren als wichtiges Bindeglied zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern – gilt es doch, den bestmöglichen Kandidaten für ein Unternehmen zu finden bzw. einen interessanten Bewerber optimal zu vermitteln. Umso spannender ist es, wenn die Personalbranche selbst auf ihre Tauglichkeit als Arbeitgeber und Recruiter überprüft wird.
Herausgekommen ist dabei die oben dargestellte Auflistung. Wenn man sich die Top-10 etwas genauer anschaut, kann man immerhin über die Anzahl der Bewertungen nicht meckern: Der Gewinner, die HUMANIAX GmbH, bringt es auf über 70 Bewertungen.
Und auch die letzplatzierten liegen mit über 20 Bewertungen noch weit über dem Durchschnitt der sonstigen 1.3 Bewertungen pro Unternehmen. Genau dieser Umstand macht mich ein wenig misstrauisch: Weist die Dichte an positiven Bewertungen vielleicht doch auf eine besonders gute Arbeit der Personalabteilung (bzw. ihrer Praktikanten) hin?
Genaueres hinschauen lohnt sich: Bei i-potenzials etwa findet sich auf eine negative Bewertung quasi umgehend eine ausführliche Stellungnahme von Geschäftsführerin Constanze Buchheim. Vorbildlich – oder doch etwas übertrieben?
Und bei einer Praktikanten-Bewertung bei Humancaps gibt der Praktikant nach einer positiven Bewertung als Benefit Homeoffice an. Zu Hause arbeiten im Praktikum? Da schrillen bei mir sofort die Alarmglocken, schließlich soll der Praktikant ja was lernen und nicht als billiger Heimarbeiter missbraucht werden.
Gerade Personalberater nach ihren zwischenmenschlichen Fähigkeiten zu beurteilen, statt nach Umsatzzahlen und Fans auf der Facebook-Seite, scheint dringend notwendig, daher ein “I like” für die gute Idee.
Ob diese wichtige Aufgabe allerdings über eine Arbeitgeberplattform gelingen kann, wage ich zu bezweifeln.
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
[…] nur Negativbewertungen von gefrusteten Mitarbeitern und Bewerbern anziehen. Dass man das natürlich nicht verallgemeinern kann und das hochgradiger Bullshit ist, muss ich hier an dieser Stelle nicht erläutern. Eine […]
kununu lässt sich vermutlich am besten mit den Seiten für Hotelbewertungen vergleichen. Ein gesundes Misstrauen sollte bleiben, wenn die Bewertungen der Firma geschönt wirken. Ich habe kununu während meines Bewerbungsprozesses in den letzten Monaten intensiv genutzt und die Firmen, mit denen ich in Kontakt war, auch nach bestem Wissen und Gewissen möglichst objektiv bewertet. Interessant bei einer Firma war z. B. das die Bewerbungsbewertungen in schöner Regelmäßigkeit zwischen “schlecht bis naja” und “hervorragend” pendelten. Nach jeder negativen Bewertung des Bewerbungsprozesses für dieses nicht mehr so ganz dynamisch-hippe, eher im Chaos versunkene Startup folgte unmittelbar eine 4,5-5 Punkte Bewertung ohne weiteren Kommentar.
Auf der anderen Seite gibt es bei manchen Firmen inzwischen eine ausreichende Anzahl an Bewertungen, die in sich konsistent wirken und die Firma nicht einfach mies machen oder in den Himmel loben. Das hilft dann schon. Bei einer Firma habe ich mich aber auch gar nicht erst beworben, weil die Kommentare über inzwischen drei Jahre durchweg katastrophal ausfielen.
Interessant finde ich, das nicht alle Personaler kununu kennen. In einem Vorstellungsgespräch habe ich die beiden Gesprächspartner (beide mit HR-“Titel”) direkt auf die (deutlich unterdurchschnittlichen) Bewertungen angesprochen. Von entgleisenden Gesichtzügen zu sprechen wäre noch harmlos… :)
Hallo MJ,
danke für diesen qualifizierten Kommentar und Ihre diffenrenzierten Beobachtungen – darauf werde ich in einem gesonderten Beitrag nochmal hinweisen.
Schön finde ich die Vorstellung, dass Sie im Bewerbungsgespräch die HR-Leute auf ihre Bewertungen ansprechen – die Gesichter hätte ich gerne gesehen! So viel Selbstbewusstsein haben vermutlich noch die wenigsten Bewerber – wird Zeit, dass sich das ändert, damit die Arbeitgeber da umdenken leren.
Ich hatte übrigens gerade gestern eine interessante Diskussion über Bewertungsportale in einem anderen Bereich: Medizin. Das ist m.E. eine Zielgruppe, die noch viel weniger mit solchen Bewertungen umgehen kann, wo aber objektive Bewertungen noch viel notwendiger weil im Ernstfall Lebensentscheidend wären.
Interessantes Thema.
Auch ich habe dieses Ranking mit Erstaunen wahrgenommen und mir dabei einiges sehr angeschaut.
Von Bewertung über Reaktion.
Fazit: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.
Gleichzeitig fehlt mir die Transparenz. Wie viele Agenturen wurden angefragt, was waren die genauen Hintergründe? Das alles fehlt mir.
Schwupps gibts da plötzlich ein Ranking von den *10 Besten* – ?!
Hallo Michaela, die Zahlen aus dem Ranking sind die Werte, die sich aus den Leserbewertungen bei Kununu ergeben. Wie sich diese Werte allerdings berechnen, z.B. aus der Anzahl und positiven oder negativen Stimmen, ist mir auch nicht ganz klar, da hast du recht.
In jedem Fall gebe ich MJ recht: Es gibt da starke Unterschiede bei den Bewertungen, gefakte Positiv-Stimmen ebenso wie realistische Abbildungen. Meine Meinung betreffend dieses Ranking hatte ich ja bereits anklingen lassen.
Auf jeden Fall ist das Fahrlässig von Kununu, daraus einfach die Top-10-Personaler abzuleiten. Macht Kununu in der Pressearbeit aber öfter mal gerne, einfach so ein Ranking aufzustellen.
Wie du schon sagt: Man muss einfach genauer hinschauen.
Gruß
Simone
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