Kürzlich kam es zu Berichterstattungen über die Twittertätigkeit des Regierungssprechers Steffen Seibert und verblüfften Reaktionen der Hauptstadt- und sonstigen Journalisten auf die Tatsache, dass sie einige Neuigkeiten ebenfalls via Twitter erfahren mussten.

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Empörung und Unverständnis

Generelle Empörung und Unverständnis setzten ein. “Herr Dr. Steegmans (stv. Regierungssprecher), muss ich mir in Zukunft einen Twitter-Account zulegen, um über relevante Termine der Bundeskanzlerin informiert zu werden?”, fragte ein Journalist in der Bundespressekonferenz am 25. März.

Er muss nicht. Aber er sollte!

Social Media stellt das journalistische Weltbild auf den Kopf

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Weil Journalisten eben davon leben, als erstes Dinge zu erfahren und sie zu verbreiten. Wenn nun ab und zu gewisse Nachrichten aus Unternehmen oder von Regierungssprechern als erste Aktion exklusiv über Social Media verbreitet werden, können Journalisten, die sich hier nicht tummeln, definitiv ins Hintertreffen geraten.

Das ist eine völlig neue Situation für die schreibende Zunft. Was ich als PR-Beraterin mit Freude “das goldene Zeitalter der PR” nenne, stellt das bisher gültige journalistische Weltbild auf den Kopf. Es geht hier nämlich weniger um den Regierungssprecher und dessen Twitter Account, das ist nur der Auslöser.

Twitter sorgt für journalistische Malaisen

Es geht vielmehr um die Tatsache, dass Social Media generell, speziell aber ein – nennen wir es ruhig – Nachrichtendienst wie Twitter der Außenkommunikation von Unternehmen, Organisationen und ja, auch Regierungen, eine völlig neue Dimension verleiht. Bisher schrieben wir Pressemitteilungen, sandten sie aus und warteten geduldig auf eventuelle Berichterstattung.

Wir waren abhängig von den Medien und mussten hoffen, dass diese unsere Thematik spannend finden, aufgreifen und darüber berichten würden. Das ist heute nicht mehr so. Wir Kommunikatoren können selber entscheiden, wann und in welchem Ausmaß wir eine Neuigkeit über Social Media verbreiten. Das ist eine Erleichterung und hilft uns in der strategischen Planung unserer Arbeit ungemein.

Einseitiges Folgen führt zu Kommunikationslücken

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Ich stelle auch fest, dass viele Journalisten zwar auf Twitter vertreten sind, zahlreiche Follower haben, aber selber kaum jemandem folgen. Auch aus dem “alten” Weltbild heraus, “die Leser da draußen haben interessiert zu sein an dem, was ich als Journalist zu sagen habe und folgen mir deswegen in Scharen”.

Auf die Idee, dass die Social Media Nutzer ja vielleicht Informationen haben könnten, die auch für Journalisten interessant sind, kommen die meisten gar nicht. Dabei gehen sie in dieser einseitigen Social Media Nutzung punktgenau an der Möglichkeit vorbei, Trends, News und sonstige Unterströme der Kommunikation zu erfahren, die z. B. vielleicht genau DAS Thema des nächsten Leitartikels sein könnten.

Gegen Twitter haben Nachrichtenagenturen keine Chance

Von der Geschwindigkeit, mit der auf Social Media Nachrichten über Katastrophen und sonstige Vorkommnisse weitergeleitet werden können, erst gar nicht zu reden. Gegen eine Welle von Tweets und Retweets direkt vom Originalschauplatz eines Geschehens hat nicht einmal die schnellste Nachrichtenagentur eine Chance.

Social Media nennt sich nicht ohne Grund Social Media, es geht um Geben und Nehmen, um Schreiben und Lesen. Social Media ist keine Einbahnstraße. Das gilt auch für Journalisten. Es gibt einige sehr wohltuende Ausnahmen von Journalisten auf Twitter, die vielen Konten folgen, Dialoge führen, retweeten und generell sehr positiv präsent sind. Die haben verstanden, was für eine inspirierende, instruierende Welt speziell Twitter sein kann.

Trotzdem: Es lebe die Symbiose zwischen PR und Medien

Das soll nun nicht bedeuten, dass wir die Medien nicht mehr benötigen oder wertschätzen. Ganz im Gegenteil. Hier eine exzellente Zusammenarbeit zu erreichen und zu erhalten, ist immens wichtig. Und Public Relations definiert sich noch immer über Relations, Beziehungen, zu anderen.

Diese Beziehungen können nun aber eben online und offline ent- und bestehen. PR-Leute und Journalisten brauchen einander weiterhin, diese Symbiose wird immer essentiel sein. Und das ist auch gut so. Die Symbiose hat sich nur in ihrer Dynamik ein bisschen verändert. Wir, die Kommunikatoren, haben ein klein wenig Unabhängigkeit gewonnen.

Das goldene Zeitalter der PR ist angebrochen!


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