Zur Zeit ist die von Mark Zuckerberg angekündigte Umstellung des Facebook-Feeds wieder stark in der Diskussion. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie sehr sich alle Umstellungen des Feeds bisher auf das Nutzerverhalten auswirkten.

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Privates wird präsenter

Seitdem jeder Nutzer nach dem Login eine Zusammenfassung zahlreicher Aktivitäten befreundeter Facebook-Nutzer erhält, hat dieser einen genauen Einblick darüber, wer wann welche Fotos hochgeladen, wer wessen Statusmeldung kommentiert hat, zu welcher Gruppe er beigetreten und von welcher Facebook-Seite er Fan geworden ist.

Tatsache ist: Facebook hat spätestens seit der Einführung des News-Feeds einen entscheidenden Paradigmenwechsel hinsichtlich der Privatsphäreneinstellungen auf Facebook vollzogen. Und dieser wirkt sich immens auf die Privatsphäre der Nutzer aus.

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Zudem wird im News-Feed angezeigt, wenn ein Nutzer einen neuen Arbeitsplatz eingetragen oder aber seinen Beziehungsstatus geändert hat. Letzteres ist zumeist eine brisante Information, die eine große Reaktionskette nach sich ziehen kann. Eine neue Form vom öffentlichen Umgang mit persönlichen Daten stellt sich hier dar.

Ehemals als persönlich eingestufte Informationen, wie die der Trennung vom Lebenspartner, werden nun nicht mehr nur in einer privaten Runde erläutert, sondern für alle befreundeten Nutzer sichtbar auf Facebook kommuniziert.

Störung der gesellschaftlichen Norm

Auch wenn die Einführung des News-Feeds zu seiner Zeit für große Kritik in den Reihen der bereits registrierten Facebook-Nutzer führte, ist die Aggregation von Informationen des News-Feeds inzwischen eine der Hauptfunktionen auf Facebook.

Dennoch wird mit diesem Beispiel ein Grundmerkmal im Zusammenhang mit den Wünschen und Erwartungen der Nutzer von sozialen Netzwerken deutlich, nämlich das der “Störung der gesellschaftlichen Norm”.

Widerstand gegen den Newsfeed

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Facebook hat ohne Vorankündigung die zur Verfügung stehenden Informationen gebündelt und dessen Wahrnehmung neu strukturiert. Dies entsprach nicht den Gewohnheiten der Nutzer, welche im Laufe der Zeit bestimmte Erwartungen hervor riefen.

Anfangs war den Nutzern nicht eindeutig klar, aus welchen Informationsquellen sich der News-Feed speiste und inwiefern sie selbst mit ihren Aktivitäten der Öffentlichkeit ausgesetzt waren. Dies war ein Zustand, der zu enormer Unsicherheit führte.

Sind die Nutzer selbst schuld?

Jared Spool analysierte das Vorgehen Facebooks als Steigerung der Sichtbarkeit von Informationen, die ohnehin bereits verfügbar waren und schließt damit aus, dass es sich um ein Unterlaufen der Privatsphäre handelte.

“No invasion of privacy was occurring – just an increase in the visibility of already available information.”

Studie: Blindes Vertrauen in Facebook?

Aus einer Studie von Acquisti und Gross aus dem Jahre 2006 geht hervor, dass das Vertrauen der Nutzer in Facebook zu dieser Zeit relativ hoch war, speziell im Vergleich zu dem Grad an Vertrauen, was Nutzer den Netzwerken Friendster oder MySpace entgegenbrachten.

Gleichzeitig zeigt die Studie, dass Facebook-Nutzer nicht genau wissen, inwiefern Facebook die Informationen, die sie zur Verfügung stellen weiterverarbeitet. 56% glaubten, dass Facebook keine persönlichen Informationen der Nutzer mit Dritten teilt.

Nutzer: Falsch informiert

Hieraus erklärt sich auch die große Unsicherheit, die sich mit der Einführung des News-Feeds ergeben hat. Die Nutzer waren nicht ausreichend darüber informiert, wie sichtbar die Informationen sind, die sie auf Facebook einstellen.

Aus heutiger Sicht betrachtet war die Einführung des News-Feeds, einer der wichtigsten Schritte im Hinblick auf die Entwicklung Facebooks als Plattform. Die Etablierung des News-Feeds ermöglichte es Drittanbietern erstmals, extern entwickelte Applikationen mithilfe viraler Netzwerkeffekte einer breiten Masse zugänglich zu machen.

Newsfeed bedingt erfolg der Fanseiten

Hierfür rücken besonders die sogenannten Facebook-Fanseiten in den Mittelpunkt. Sie sind in der Architektur ähnlich aufgebaut wie das Profil eines Nutzers, jedoch mit dem Unterschied, dass es keine Begrenzung in der Anzahl der “Fans” gibt (was analog zu der Begrenzung der Freundesanzahl eines Nutzerprofils auf 5000 zu betrachten ist).

Künstler, Marken, Vereine etc. können sich auf Facebook mit einem eigenen Profil darstellen und somit Fans sammeln und vor allem sich mit ihnen austauschen. Fanseiten stehen die üblichen Funktionen eines Profils zur Verfügung, es gibt also eine Pinnwand, Fotoalben, Auflistungen der Fans etc.

Die Wahrscheinlichkeit von Interaktion steigt

Sobald sich zum Beispiel ein Nutzer für einen bestimmten Künstler begeistert und dies durch eine Aktivität, wie die des Fan-Werdens zum Ausdruck bringt, wird diese Aktion für all seine Freunde im News-Feed sichtbar.

Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sich einer oder mehrere der Freunde dieser Aktion anschließen und sich die Facebook-Fanseite des Künstlers somit kaskadenartig unter den Facebook-Nutzern verbreitet und der Künstler dadurch eine hohe Anzahl an Fans generiert.

Fehlende Transparenz beim Newsfeed

Dass die Implementierung des News-Feeds einen positiven Nutzen für die Plattform Facebook und deren Nutzer hatte, haben diese inzwischen erkannt. Was jedoch zu jenem Zeitpunkt bemängelt wurde, war die fehlende Transparenz und die Aufklärung über die Einstellungsveränderungen.

Hinzu kam, dass auch schon zu dieser Zeit der Zugriff auf die Privatsphäreneinstellungen durch fehlende Nutzerfreundlichkeit erheblich erschwert wurde. Dies führte dazu, dass die Nutzer, genau wie erneut im Dezember 2009, unfreiwillig Informationen preisgaben, die sie als privat einstuften.


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